
Die ersten 5 Tage mit Hamster, Kaninchen & Co.
„Mama, darf ich sie schon streicheln?“ – Wenn ein neues Tier einzieht, ist die Aufregung meist groß. Besonders die ersten Tage sind entscheidend, damit sich alle – Mensch und Tier – wohlfühlen. In dieser Zeit wird Vertrauen aufgebaut, Routinen entstehen und Kinder lernen, was Rücksicht und Geduld bedeuten. Wer diese Anfangsphase gut gestaltet, legt den Grundstein für eine harmonische Beziehung.
Tag 1: Ankommen und Ruhe geben
Nach der Fahrt ins neue Zuhause braucht jedes Tier vor allem Ruhe. Geräusche, fremde Gerüche und neue Menschen sind für sie ungewohnt. Der Käfig oder das Gehege sollte deshalb bereits mit Einstreu, Futter, Wasser und Rückzugsorten vorbereitet sein. Kinder dürfen das Tier beobachten, aber nicht sofort anfassen. Die Eltern können ihnen erklären: „Das Tier muss sich erst an uns gewöhnen – so wie wir an unseren neuen Hausgenossen.“
Tag 2–3: Beobachten statt Eingreifen
Jetzt ist die perfekte Zeit, um sich kennenzulernen. Kinder können zusehen, wie der Hamster nachts aktiv wird oder wie das Kaninchen sein Revier erkundet. Das Beobachten ist spannender, als viele denken: Wie frisst das Tier? Wann ruht es? Welche Bewegungen zeigen Neugier, welche Unsicherheit? Durch solche Beobachtungen lernen Kinder viel über Körpersprache und Bedürfnisse.
Familientipp:
Ein kleines Beobachtungstagebuch hilft Kindern, ihre Eindrücke in Form von Zeichnungen oder Notizen festzuhalten. So entwickeln sie von Anfang an einen liebevollen Blick für das Verhalten der Tiere.
Tag 4–5: Kontakt aufbauen mit Geduld
Wenn das Tier entspannt frisst, sich putzt und frei bewegt, darf der Kontakt vorsichtig beginnen. Die Eltern sollten vorleben, wie man ruhig sitzt, leise spricht und die Hand einfach im Gehege liegen lässt. Das Tier entscheidet selbst, ob es näherkommt. Gerade für Kinder ist es ein wichtiges Erlebnis, wenn Vertrauen wächst – ganz ohne Zwang.

Mythen-Check:
- „Man muss das Tier gleich anpacken, sonst wird es nie zahm.“ → Falsch. Geduld ist der Schlüssel.
- „Tiere merken sich keine Stimmen.“ → Stimmt nicht. Viele erkennen vertraute Stimmen und Gerüche.
Für Eltern – so gelingt der Start
- Den Alltag ruhig gestalten – keine ständigen Besucher oder Umräumaktionen.
- Kinder anleiten, Beobachtungen zu teilen statt sofort zu handeln.
- Klare Rituale schaffen: morgens Wasser, abends Futter.
- Erfolge feiern: Wenn das Tier neugierig bleibt oder frisst, ist das ein gutes Zeichen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Die ersten fünf Tage sind keine Prüfungszeit, sondern eine Einladung zum Beobachten, Verstehen und Wachsen. Tiere brauchen Zeit – und Kinder auch. Wer diesen Start achtsam gestaltet, wird mit Vertrauen, spannenden Beobachtungen und einem friedlichen Miteinander belohnt.